Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Katrin Reimer-Gordinskaya

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2018, 13:00–15:00 Uhr

Was will, was kann, was soll eine Zeitschrift für Kritische Psychologie heute?

40 Jahre nach der Gründung des Forum Kritische Psychologie (FKP) übernimmt eine jüngere Generation die Fortführung der Zeitschrift als FKP-Neue Folge. Wir – die neue Redaktion – tun das unter ganz anderen Bedingungen als ,damals‘ und so wird auch die Funktion dieser Zeitschrift sich wandeln (müssen). In diesem Workshop möchten wir vorstellen, welche Ideen und Ziele wir haben. Und wir möchten in Erfahrung bringen, was ihr euch von dieser Zeitschrift erhofft. ,Ihr‘ könnt Studierende, Lehrende, Praktiker_innen und politisch Interessierte sein, die mit Kritischer Psychologie in Berührung stehen, sie studieren, lehren, mit ihr arbeiten (wollen). Wir hoffen auf rege Beteiligung, damit das Forum lebendig wird.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Grete Erckmann

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

Individuelle Lebensgeschichten, kollektive Dimensionen von Erfahrung und gesellschaftliche Realität

Autobiographische Äußerungen sind ein selbstverständlicher Bestandteil des alltäglichen menschlichen Zusammenlebens. In Alltagsgesprächen zwischen Menschen werden Erlebnisse und Erfahrungen geteilt, beim Kennenlernen oder Wiedersehen erzählen Menschen sich Geschichten aus ihrem Leben, nehmen so Anteil am Leben anderer, holen sich und geben Rat in verschiedenen Lebenssituationen. Ende des 19.Jahrhunderts erleichterte vor allem die Erfindung und stetige Weiterentwicklung von Tonaufzeichnungsgeräten den Einzug von autobiographischen Äußerungen auch in den wissenschaftlichen Kontext. Vor allem mit Hilfe von aufgezeichneten und transkribierten narrativ-biographischen Interviews war es nun möglich, die
unterschiedlichsten sozialen Gruppen mit ihren konkreten Lebensverhältnissen und mit ihrer kollektiven Geschichte zu Wort kommen zu lassen. Das transkribierte Wort konnte systematisch analysiert und interpretiert werden. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Ariane Brenssell, Ulrike Eichinger, Josef Held, Barbara Schäuble

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

Die Bedeutung der Kritischen Psychologie für die konkrete Forschung

Klaus Holzkamp hat in seinem Werk »Grundlegung der Psychologie« methodologische Prinzipien für die aktualempirische Forschung (9. Kapitel) entwickelt und dabei deutlich gemacht, dass die KPs für die konkrete Forschung zwar allgemeine Prinzipien als strukturierenden Rahmen vorschlägt, aber keine speziellen empirischen Methoden propagiert. Dem schließen wir uns an. Die Methoden sollen sich nach den jeweiligen Gegenständen richten, d.h. sie folgen dem Prinzip der »Gegenstandsadäquatheit«. In der Subjektwissenschaft wird die Kontrollwissenschaft abgelehnt und eine Intersubjektivitätsbeziehung zwischen Forscher_innen und Erforschten angestrebt, die man als ‚Mitforscherprinzip‘ bezeichnen kann. Da es in der konkreten Forschung um eine Verbesserung der Praxisverhältnisse gehen soll, wird vor allem die Einheit von Praxis und Erkenntnisgewinnung postuliert. In der Auswertung geht es dann um die Herausarbeitung typischer Grundsituationen, d.h. um die ‚Möglichkeitsverallgemeinerung‘. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Martin Dege, Stefan Thomas

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

Wieviel Forschung braucht Veränderung?

Wir wollen gemeinsam jenseits überkommener Vorstellungen von wertfreier Wissenschaft vor dem Hintergrund unserer eigenen Praxis diskutieren, was partizipative Forschung und Aktionsforschung sein kann. In der Methodendebatte lassen sich partizipative Ansätze zwischen zwei Bezugspunkten verorten: Auf der einen Seite steht eine Erweiterung des Wissenschaftsverständnisses qualitativer Sozialforschung, in der die Gegenstandsangemessenheit durch die Partizipation der Co-Forscher vertieft werden soll. Auf der anderen Seite steht der Anspruch der Aktionsforschung nach einer wissenschaftlich begleiteten Veränderung von sozialer Praxis. In Participatory Action Research werden diese beiden Perspektiven in vielfältiger Weise miteinander kombiniert. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Catharina Schmalstieg, Simone Hocke

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2018, 13:00–15:00 Uhr

Erlebte Arbeitskonflikte verweisen nicht nur auf gesellschaftliche (Interessens-)Widersprüche und spezifische institutionelle Arrangements, die sie regulieren, sondern auch auf Ausgangspunkte für eine überindividuelle Konfliktbearbeitung. Arbeitskonflikte werden in der Veranstaltung als Anlässe sozialer Selbstverständigung vorgestellt und diskutiert. Ausgehend von zwei Studien zu (über-)betrieblicher Interessensvertretung soll der Nutzen von kritisch-psychologischen Kategorien erläutert und offene Fragen markiert werden. Die Studie von Simone Hocke beschäftigt sich mit Konflikten im Betriebsrat als Lernanlässe, die Studie von Catharina Schmalstieg mit kollektiver Handlungsfähigkeit im Kontext von prekärer Beschäftigung. Gemeinsam ist den augenscheinlich sehr unterschiedlichen Beispielen der Versuch kritisch-psychologische Theorien für kollektive (Lern-)Prozesse nutzbar zu machen.

Moderation: Ulrike Eichinger (ASH Berlin)

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Ariane Brenssell, Luise Maier

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2018, 13:00–15:00 Uhr

Eine partizipative Forschung

Wir stellen das Projekt »Kontextualisierte Traumarbeit – eine partizipative Forschung« vor. Zusammen mit dem »Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt (bff)«, in dem 170 Fachstellen zu (sexueller) Gewalt an Frauen organisiert sind, und mit Expertinnen aus Erfahrung haben wir untersucht: Was verändert sich, wenn man in der Arbeit von einem erweiterten Traumaverständnis ausgeht, in dem gesellschaftliche Machtverhältnisse systematisch berücksichtigt werden? Wir werden den Anlass für die Entstehung des Projekts, unsere partizipative Herangehensweise und zentrale Erkenntnisse skizzieren: Was macht eine kontextualisierte Traumaarbeit aus? Welche Implikationen hat es für die Beratungsarbeit und für die Konzepte von Traumata, wenn die Bearbeitung von Gewalterfahrungen und Traumata konsequent als gesellschaftlich vermittelte Prozesse verstanden werden?

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Banafsche Sayyad, Sören Krach

Tag/Zeit: Samstag, 15.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

Über die Rückkehr von Rasse-Konzepten und die Reproduktion stereotyper Geschlechtervorstellungen in den kognitiven Neurowissenschaften

Weltweit wird an immer mehr (auch zunehmend psychiatrischen) Einrichtungen innerhalb der relativ jungen Disziplin „Cultural Neuroscience“ (CNS) geforscht, seit einigen Jahren auch in Deutschland. Dabei werden Fragestellungen generiert und Aussagen getroffen, die nachzeichnen sollen, wie sich „kulturelle“ Phänomene, Erfahrungen und Mechanismen der Interaktion von „Kulturen“ im menschlichen Gehirn mit Techniken der funktionellen Bildgebung abbilden lassen. Dabei lassen sich zwei Forschungslinien unterscheiden, die im Vortrag herausgearbeitet werden sollen: Während eine Linie das Ziel verfolgt, „kulturelle Differenzen“ herauszuarbeiten, untersucht die andere Linie innerhalb der CNS „universelle biologische Mechanismen“ im Verhalten gegenüber „fremden Kulturen oder Gruppen“ und „kulturelles Abgrenzungsverhalten“. Beide Stränge von Studien operieren mit Kulturbegriffen, die weder definiert noch reflektiert werden. Stattdessen wird auf Biologie und Abstammung als Bezugsgrößen für „Kultur“ rekurriert. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Ernst Schraube

Tag/Zeit: Freitag, 14.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

The current digitalization of higher education fundamentally transforms the practice of learning. The workshop addresses these transformations and is engaged in refining our understanding of critique, learning and digitalization. Incorporating recent critiques of the language of learning including the pitfalls of subjectivistic, »student-centered learning« concepts just reproducing instrumental and neo-liberal ideology, it unfolds a critical, situated, dialogical and participatory concept of learning. Learning is understood as a process integrated in the learners’ conduct of everyday life, initiated by questions, problems and concerns, taking place not only in the classroom but in the various contexts of the everyday world, and as an activity of getting access to and discovering the world. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Morten Nissen

Tag/Zeit: Mittwoch, 12.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

In Osterkamp’s (as later in Danziger’s) reconstruction, the history of motivation reveals that the concept hides a power issue – a clash of wills – in the form of a scientific object. On the background of the rise of standardized practices in industry and education, what people are supposed to do is decided before the question arises whether and why they want to do it. The Vygotskians criticized the search for drives within the subject, and instead proposed the acquisition of socially formed motives. This reestablished a social subjectivity, but in a functionalist way that once again ignored relations of power. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Judith Krämer

Tag/Zeit: Donnerstag, 13.9.2018, 10:00–12:00 Uhr

Gründe, Widerstände und Handlungsfähigkeiten

Wie erleben Menschen, die sich mit dem Thema »Geschlecht« auseinandersetzen, diese Lernprozesse und wie und wodurch kommt es zu einer Veränderung ihrer Handlungsfähigkeit? So lautete eine der zentralen Forschungsfragen meiner Dissertation, die ich im WS vorstellen möchte. Die Interviews und die Auswertung orientieren sich am Forschungsvorgehen der Grounded Theory vor dem Hintergrund eines kritisch-psychologischen Lernverständnisses. Anhand verschiedener Ausschnitte möchte ich deutlich machen, wie die subjektive Perspektive im Lernen über Geschlechtverhältnisse zur Geltung kommt. Das Ergebnis der Studie ist ein Kategoriensystem verschiedener themenbezogener Lerngründe und Lernwiderstände sowie Spannungsfelder, in denen sich Lernende notwendig bewegen und innerhalb derer sie sich positionieren müssen. Weiterlesen »

Ferienuni Kritische Psychologie 2018 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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