In der Veranstaltung werden verschiedene Positionen zum Intersektionalitätskonzept vorgestellt und diskutiert. Hierzu werden beide Referent*innen ihre Ansätze darlegen, um dann in eine gemeinsame Diskussion überzugehen.
Christine Riegel: In dem Beitrag wird das macht- und herrschaftskritische Potenzial von Intersektionalität(-sansätzen) diskutiert, mit Blick auf Analyse, Reflexion, Kritik und Veränderung von forschender und (sozial-)pädagogischer Praxis; ebenso die damit verbundenen Herausforderungen und Begrenzungen. Dabei wird auch darauf eingegangen, inwieweit subjektwissenschaftliche Prämissen und Konzepte der Kritischen Psychologie relevant gemacht werden können.
Michael Zander: Was ist problematisch an Intersektionalität? Wenngleich die wissenschaftliche und politische Relevanz von Mehrfachdiskriminierungen anzuerkennen ist, hinterfragt der Input aktuelle Ansätze und Ansprüche der Intersektionalitätsforschung. So bleiben die Sozialstrukturanalysen unzulänglich, weil sie die kapitalistischen Charakteristika der Gesellschaft nicht angemessen berücksichtigen. Außerdem wird das Konzept des Privilegs kritisiert, weil es individuelle Rechte mit Vorteilen und Struktureffekte mit persönlichen Eigenschaften vermengt. Am Beispiel von »Klassismus« und »Ableismus« wird gezeigt, wie die Intersektionalitätsforschung komplexe Forschungsgegenstände auf Diskriminierung reduziert. Schließlich problematisiert der Beitrag, dass Intersektionalität, ebenso wie »Social Justice«, im Liberalismus verwurzelt ist.
Moderation: Nora Ruck