(Queer-)feministische und kritisch-psychologische Zugänge
Trans*-Menschen, die sich ihrem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht oder nur eingeschränkt zuordnen können bzw. wollen, erleben im binär ausgerichteten Geschlechtersystem neben der Schwierigkeit, sich bezüglich des eigenen So-Seins zu verorten, vielfältige Diskriminierungen, auch durch Angehörige des Hilfesystems. Um so wichtiger sind explizit trans* unterstützende Angebote, die auch die Community-Diskurse antizipieren. Ein solches Angebot besteht in Hamburg seit Anfang 2011 mit der Trans*beratung, die auf hierfür hilfreiche Konzepte der Psychologie und ihrer Nachbargebiete zurückgreift. Das Angebot ist niederschwellig, parteilich und an den individuellen Anliegen und Bedürfnissen orientiert. In der Tradition emanzipatorischer psychologischer Ansätze wie Gay Counseling und (queer)feministischer Psychologie basiert die Arbeit auf einem affirmativen Verständnis der Vielschichtigkeit von trans* Lebensweisen und stellt nicht-normative Perspektiven zur Verfügung. Methodisch wird vorrangig der systemische Beratungsansatz verwendet, so weit wie möglich werden dabei Denkansätze aus der Kritischen Psychologie einbezogen. Diese können auch dabei helfen, aus trans* Perspektive einen klareren Blick auf die gesellschaftlichen (Macht-)Verhältnisse zu entwickeln, um sich dazu verhalten zu können, wobei auch die Verhältnisse innerhalb der Community berücksichtigt werden.
Im Vortrag und in der anschließenden Diskussion werden Fragen der Zuhörenden berücksichtigt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.