100.000 Versuchspersonen Marken später…
In breiten Kreisen der akademischen Psychologie gilt die experimentelle Methode als einer der Goldstandards zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen. Abgewogen und reichlich diskutiert werden unterschiedliche Designs, die Manipulation von Variablen, der Einsatz von Stooges (also eingeweihten Mitarbeitenden) und gerne und häufig auch das Verhältnis von externer und interner Validität. Bisweilen wenig erörtert wird die Frage nach dem erkenntnistheoretischen Gehalt von Experimenten.
Nach einer kurzen Einführung in relevante Konzepte der Kritischen Psychologie werden die Grundannahmen der Experimentalpsychologie vorgestellt, einer Überprüfung unterzogen und anschließend kritisch reflektiert. Unter anderem wollen wir uns folgenden Fragen widmen: Auf welchen Grundannahmen baut die experimentelle Psychologie auf? Welches Verständnis von Menschen hat sie dabei (implizit und explizit)? Welche (Fehl-)Schlüsse werden aus den Ergebnissen abgeleitet? Welche Erkenntnisse kann uns die experimentelle Methode liefern und welche nicht? Besondere Vorkenntnisse sind für die Teilnahme nicht nötig.