Themenstrang: »Gesellschaft«
Referent_innen: Till Manderbach, Daniel Schnur
Tag/Zeit: Dienstag, 11.9.2018, 15:30–17:30 Uhr
In den Debatten um die politischen Erfolge des autoritären Populismus sind Erklärungsansätze allgegenwärtig, die dessen Anhänger_innen vorhalten, manipuliert (worden) zu sein, verblendet zu sein, grundsätzlich autoritär gestrickt zu sein – oder aber gar nicht anders zu können, als rechtsradikal zu wählen, aus Notwehr. Wir wollen demgegenüber einen kritisch-psychologischen Blick auf das Problem werfen, der davon ausgeht, dass Subjekte von ihrem Standpunkt aus »gute Gründe« für ihr Handeln haben. Mit der Kategorie der Handlungsfähigkeit wollen wir uns durch Theorien und Überlegungen hinsichtlich der Produktion von »politischen Meinungen« arbeiten, wobei unser Fokus auf der Schnittstelle von Alltagsverstand und Ideologie liegt. Es geht uns darum, aus Subjektperspektive zu verstehen, warum »rechte« gegenüber »linken« Ansätzen attraktiver erscheinen und warum linksliberale Allianzen so wenig dagegen ausrichten können.